Ich habe mal eine schnelle Aufnahme mit dem Scarlett Solo Studio Set gemacht. Das Focusrite Scarlett Solo StudioBundle 2nd Gen bietet alles in einer Box, was ungeübte Recordlinge benötigen. Fazit: beim Tenorsaxophon musste ich gar nichts nachregeln. Das finde ich schon mal positiv, wenn das Signal in der richtigen Lautstärke und angemessenem Klang vorn im Programm anzukommen scheint. Es macht einen soliden Eindruck und der Klang ist für den Preis wirklich ordentlich. Mit der Zeit werde ich sicher noch einiges herausholen können. Hört selbst:
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Im Alltag begegnen mir fast täglich Situationen, wo ich Intervalle bestimme. Eben erst auf der Straße haben zwei Autos eine große Sekunde gehupt. Mit diesem Beitrag möchte ich Euch einen kleinen Vorgeschmack geben, wie meine Tutorials in dem Improkurs 2, der ab Januar 2018 startet, aufgebaut sind und gleichzeitig Kenntnisse vermitteln, die Euch das absolute Basiswissen vermitteln sollen. Denn für das nächste Jahr habe ich folgendes im Sinn: es gibt im Jazz bestimmte Kadenzen, die immer wieder vorkommen. Diese 12 Kadenzen, die mir vorschweben, möchte ich genauer betrachten und daher jeden Monat einen Jazzstandard präsentieren, mit dem wir uns einen Monat lang beschäftigen wollen. Dazu gibt es jede Menge Information zu dem Stück u.a. auch welche anderen Stücke sehr ähnlich aufgebaut sind, eine fundierte Analyse der Harmonien mit Tipps und Tricks, sowie eine Einführung in die Harmonielehre, ein paar interessante Einspielungen, die ich für hörenswert und besonders wertvoll halte, jeweils ein Playalong und ein Leadsheet zum eigenen Austesten und nun das Wichtige überhaupt: Transkriptionsaufgaben zu eben diesen Kadenzen/Einspielungen, die Euch dabei helfen, diese immer wieder vorkommenden Kadenzen zu verinnerlichen, während Ihr gleichzeitig die Jazzsprache wie die Muttermilch aufsaugt. Motto soll sein: weg mit den Übungen - jetzt wird gehört und die Jazzsprache gelernt. Die Kosten für diesen Jahreskurs betragen 96 Euro, sprich 24 Euro als Trimestergebühr. Eigentlich kann da so ziemlich jeder jazzinteressierte Spieler mitmachen. Die Durtonleitern sollten am besten einigermaßen sitzen. Die Transkriptionen werden unterschiedlich schwer sein (leichtes bis fortgeschrittenes Spielniveau). In den Kurs kann man, wie bei den Licks der Woche auch, zu jeder Zeit einsteigen, jedoch wäre es schön, wenn einige Teilnehmer bereits am Anfang dabei wären, damit ich nicht so ins Leere spreche. Bei Interesse und Anmeldung schreibt mir einfach eine Mail über das Kontaktformular
Okay, ich werde mich mal outen: seit einiger Zeit meditiere ich. Ein früherer Lehrer, der die Meditation noch heute regelmäßig ausübt, animierte mich dazu. Also besorgte ich mir ein Meditationsbänkchen und lauschte anfangs den Klängen japanischer und chinesischer Meditationsmusik. Schnell machte mich das innerlich rasend. Ich durchkramte die komplette Medienbibliothek auf der Suche nach einer geeigneten Begleitung. Keine Chance. Weder das Rauschen des Wassers der Niagarafälle noch urwäldliches Vogelgezwitscher konnten es mir antun. Doch in einer Unterrichtsstunde, als ich einem Schüler zeigte, wie gut man zu Drones Intonation üben kann, kam mir die Idee! Natürlich! Ich singe zu Drones. Das ist nicht nur eine gute Art der Hektik der Hauptstadt zu enfliehen, sondern gleichzeitig auch ein super Hörtraining. Jede Einheit nehme ich mir nur ein Intervall vor. Das singe ich dann 10 bis 15 Minuten pro Tonart - je nach Grad der Dissonanz auch weniger. Abgesehen, dass meine Singerei mir sehr gut tut, habe ich gemerkt, dass es mich improvisatorisch unendlich weiterbringt. Jedes Intervall ruft inzwischen eine ganz bestimmte Assoziation in mir hervor. Ich kann nur jedem empfehlen, das mal auszuprobieren. Allerdings braucht es viel Geduld und sicher Monate, wenn nicht gar Jahre, bis man alle Klänge/Intervalle bewusst zuordnen kann. Dann mal los!
Wer alle möglichen Slant-Kopien ausprobiert hat und immer noch nicht fündig geworden ist, der sollte unbedingt das neue Retrorevival Tru-Slant Mundstück ausprobieren. Ich finde es mega!!! Superleichte Ansprache, sehr gute Intonation, fetter Sound! Aber hört und seht selbst: Technische Details:
Aus einer kleinen Nähwerkstatt kommt dieser starke Gurt aus speziellem Ökoleder nun für uns Tonkünstler auf den Markt. Dabei weiss die Schneiderin und aktive Saxophonistin selbst am Besten, welche Eigenschaften solch ein Gurt besitzen sollte, um dem ambitionierten Spieler besonders im Nackenbereich eine gewisse Erleichterung zu verschaffen. Das ist ihr in Zusammenarbeit mit einem Ingenieur vom Bodensee - ebenfalls ein aktiver Spieler - der maßgeblich an der Entwicklung des nicht nur eleganten, sondern auch sehr ausgetüfftelten Spreizverstellers beteiligt war, unglaublich gut gelungen. Ein echter Hingucker für die Bühne! Im Vergleich zu dem bekannten Cebulla-Gurt, ist der Tragekomfort der Moloko Pro Gurte wesentlich größer. Abgesehen, von dem Spreizer, der tatsächlich für eine geringere Belastung im Nackenbereich sorgt, weist er auch eine geringere Speerigkeit auf und schmiegt sich besonders sanft an den Hals. Schwarz und braun stehen farblich zur Auswahl, und selbstverständlich ist dieser Gurt in allen Größen erhältlich. Eine klare Kaufempfehlung! Mehr Infos erhaltet Ihr hier. Den wundervollen Gurt von Anja hat letztlich meine Schülerin Nelly genommen! Er steht ihr und ihrem tollen neuen Saxophon ganz ausgezeichnet!
Heute habe ich mal ein Altsaxophonmundstück angespielt. Ich war vom ersten Ton an begeistert. Ein super Spielgefühl, wenn man hauptsächlich Tenor spielt. Freeblowing bei sehr leichter Ansprach - so etwas hatte ich in der Tat bislang noch bei keinem anderen Mundstück. Thumbs up! Mein persönlicher Glücksgriff! Sicher habt Ihr Euch schon öfter gefragt, welcher der beste Weg ist, um wirklich effizient zu üben. Sich nur an einem Stück pro Tag festbeißen oder an mehreren Stücken gleichzeitig pro Tag üben? Sind 5 Stunden besser als 10 Stunden? Und Anfänger doch lieber jeden zweiten Tag eine halbe Stunde am Stück statt jeden Tag nur 10 Minuten?? Fragen über Fragen. Keiner findet passendere Antworten als Prof. Dr. Altenmüller, denn er ist nicht nur Arzt und einer der führenden Forscher der Neuropsychologie und Neurophysologie sondern auch Musiker. Ich finde seinen Vortrag an der Musikhochschule in Mannheim so aufschlussreich und spannend, dass ich mir mal die Freiheit nehme, die 3 youtube-Vidos zum Thema "Gesund Musizieren - Richtig üben" an dieser Stelle einzubinden. Auch wenn der unendlich interessante Vortrag sich vornehmlich an (angehende) Lehrer und Berufsmusiker richtet, lohnt es sich für alle Instrumentalspieler da mal reinzuhören, denn wer die Aufgaben des Gehirns und die Speicherprozesse besser versteht, kann gezielter und bewusster üben. Ich finde das enorm wichtig. Grundsätzlich halte ich es auch immer noch für ein Privileg überhaupt musizieren zu dürfen. Daher freue ich mich geradezu auf meine täglichen Übungseinheiten - und besonders auch eben über Schüler, denen es ähnlich geht. Wer gerade keine Zeit hat, muss sich mit ein paar Stichpunkten von mir zu diesem Thema begnügen:
Die Sucht hat mal wieder um sich geschlagen. Das neue Select Jazz für das Tenor musste her, um in Größe 7M ausgiebig getestet zu werden. Ich finde, dass der Preis absolut stimmig mit der Leistung ist. Wer ein neues Tenormundstück sucht, sollte es mal anspielen. Alle weiteren Infos im Video. Die Aufbewahrung der Blätter ist beim Thema Saxofon in der Tat ein Thema für sich und sehr individuell, wie ich meine. Immer wieder, und natürlich auch im Unterricht, werde ich gefragt, wie ich denn nun meine Blätter aufbewahre. Ganz früher, als ich noch in Spanien wohnte, konservierte ich meine Blätter einfach in Wodka. Das schmeckte nicht nur gut, sondern die Blätter hielten auch recht lang. Dafür hatten sie eine Klangeigenschaft, die ich auf meinem jetzigen Setup nicht mehr schätze. Dann probte ich lange Zeit in Berlin in einem leicht feuchten Keller. Da fand ich heraus, dass sich die Blätter nun nicht mehr wellten, so dass ich sie schlicht in den mitgelieferten Plastikschonern lagerte. In dem sehr trockenen Studio, in dem ich nun unterrichte, benutze ich seit einiger Zeit das Vandoren Hygro Reedcase. Das kann ich wirklich nur empfehlen. Anders als bei anderen Herstellern muss man bei dieser Art der Aufbewahrung nur hin und wieder das kleine Schwämmchen im Case befeuchten. Dafür erhält man Blätter, die durch die optimale Luftfeuchte immer startklar sind und zusätzlich deutlich länger halten. Thumbs up! Und wie bewahrt Ihr Eure Blätter auf?
Auch schon mal überlegt, sich ein Reiseinstrument zuzulegen? Vielleicht ist das Piccolino Sax eine nicht zu verachtende Alternative. Sicherlich wäre ein vollwertiges Sopransax die bessere Entscheidung für viele von Euch. Warum ich mich aber dennoch für dieses flatterige Variante entschieden habt, erfahrt Ihr im Video. Ach ja, für Kinder ist es eher ungeeignet, denn man braucht schon sehr viel Kraft, um da überhaupt einen vernünftigen Ton herauszubekommen. Wie die meisten wissen, bin ich ein Mundstück-Junkie. Ich dachte ich wäre geheilt, aber die Sucht ist wieder ausgebrochen. Mal im Ernst - es lohnt sich für fortgeschrittene Spieler in die Mundstücke von Lebayle mal hineinzublasen. Handarbeit zum guten Preis, meine ich. Mal hören? Einfache Volkslieder sollten nicht unterschätzt werden. Wer tatsächlich in den Tonarten fit werden will, dem sei geraten, "Hänschen Klein" einmal durch alle Tonarten im Quartenzirkel zu spielen. Wem das zu schwer ist, sollte es mal mit "Alle meine Entchen" probieren. Hier bietet es sich an, das Lied chromatisch aufwärts durch alle Dur-Tonarten zu spielen. Besonderen Spaß hatten wir die Woche im Unterricht, als wir es nach Moll transponiert haben. So wird aus den fröhlichen Entlein eher traurige Geschöpfe, die am Rande des Absaufens sind. Probiert es aus. Es ist eine tolle Methode, sein Instrument besser kennen zu lernen. Könner dürfen auch gerne die Höhen erkunden und im Top-Tone Bereich-Volkslieder zum Besten geben.
Wie versprochen erzähle ich Euch nun, wo Ihr die Dur-Bluestonleiter noch einsetzen könnt. Haltet Euch fest! Über eine II-V-I-Verbindung in Dur! Das gelingt aber nur, wenn die gespielte Melodie auch tatsächlich einen ausgeprägten Bluescharakter hat. Das solltet Ihr auf jeden Fall mal ausprobieren. Ach, ehe ich es vergesse - natürlich kann die Dur-Bluestonleiter auch über einen einen Dur-Akkord mit kleiner oder großer Septime gespielt werden, also C Dur-Bluestonleiter über Cmaj7 (auch Cmaj6) oder C7. Die Summe solcher Tricks bringt ordentlich Leben in Euer Spiel! Im Download-Bereich findet Ihr auf Track 023 eine II-V-I-Verbindung in C-Dur. Damit würde ich anfangen. Viel Spaß!
Hand aufs Herz. Wer hat sich schon mal mit der sogenannte Durbluestonleiter beschäftigt?? Vielleicht wussten die wenigsten von Euch, dass die Bluestonleiter, mit der man meistens anfänglich immer so herumexperimentiert, in 99% der Fälle eine Mollbluestonleiter ist. Es gibt zwei wirklich interessante Herangehensweisen zu dem Thema Durbluestonleiter. Die Erste geht folgendermaßen: stell Dir eine Bluestonart vor. Vielleicht am besten den C-Blues. Von parallelen (Moll-) Tonarten hast Du sicher schon gehört. Wir können das nun auch einfach auf einen Blues übertragen. Die parallele Tonart von C ist ja bekanntlich A. Hier kommt der Trick: spiele über einen C-Blues (natürlich in Deiner Instrumentenstimme) einfach die Mollbluestonleiter der parallelen (Moll-) Tonart - in unserem Falle also die Bluestonleiter in A. Schauen wir uns einmal die Tonleiter an: Wie kriegen wir nun die Kurve und kommen zu dem eigentlichen Thema, nämlich zur "Durbluestonleiter"? Ganz einfach: wir notieren die A-Bluestonleiter einfach ab dem C und erhalten was...? Richtig! Was wir nun ermittelt haben ist die C-Durbluestonleiter. Das wirklich Interessante an dieser Leiter ist die Einbeziehung der großen Terz, die ja auch in C7 vorkommt, während wir und die Quarte schenken. Hier zum besseren Vergleich die C-Mollbluestonleiter: Es handelt sich natürlich um nichts anderes als um eine Verschiebung der Halbtonschritte - aber mit großer Wirkung! Wer alle Mollbuestonleitern drauf hat, kann sich im Prinzip den Weg sparen, sich die Leitern über die Intervallstruktur einzuprägen. Das wäre dann nämlich die zweite Herangehensweise. Aber vielleicht macht es doch Sinn wenigstens den Aufbau der Leitern abrufbereit und parat zu haben (1 - 2 - b3 - 3 - 5 - 6). Diese Leiter kann man nicht nur über einen Blues spielen! Aber das erzähle ich Euch ein anderes Mal! Bleibt also gespannt!
Im Downloadbereich findet Ihr genügend Bluestonarten. Wahrscheinlich kommt es Euch erst falsch oder komisch vor, die Dur-Bluestonleiter über den Blues zu spielen, aber sobald Eure Ohren sich an den neuen Klang gewöhnt haben, dürfte es ganz gut gehen. Fortgeschrittene Spieler dürfen auch gleich die erweiterte Variante ausprobieren, nämlich bei jedem Dominantseptakkord (V7) die entsprechende Dur-Bluestonleiter zu verwenden. Diese Variante klingt natürlich noch viel geschmeidiger. Probiert es aus. Viel Spaß dabei! Ein Coaching-Teilnehmer hatte mich gebeten, doch ein kurzes Video mit einem Beispiellick zu meinem letzten Eintrag zu machen. Nichts leichter als das! Ich hoffe, das kurze Beispiel zwischen Unterrichtsstunde und Unterrichtsstunde ist ausreichend hilfreich! Viel Erfolg bei der Umsetzung jedenfalls. Wer immer tiefer in die Jazzwelt eintaucht, der wird feststellen, dass Profijazzer einen ganzen Fundus an Tricks parat haben. "Hierüber kannst du dies oder jenes spielen. Abgefahren klingt auch diese oder jene Variante..." Zwar verrate ich viele solcher Tricks in dem neuen Workout 2, das hoffentlich bald "druckreif" ist, aber jeder sollte die Ohren gut spitzen, wenn der eigene Lehrer einen Trick preis gibt oder wenn man beim Durchblättern jazzspezifischer Lektüre ganz zufällig auf einen stößt. Ich besitze ein kleines Heft, in dem ich alle bislang kennen gelernten Tricks festhalte. Mit den meisten habe ich mich solange beschäftigt, dass sie inzwischen zu mir gehören. Sie gehören zu meiner Sprache, vereinfachen hier und da Harmonien, frischen die eigene Improvisation mit neuen Ideen auf oder hauen mich auch so manches Mal aus Situationen heraus, wo ich andernfalls ins Stottern käme oder mir gänzlich die Worte fehlten, obwohl der melodische Fluß vielleicht gerade eine Pause nicht zulässt.
Heute will ich Euch einen einfachen Trick verraten. Spiel über eine Molltonart die (Moll-) Bluestonleiter für Abwechselung und bluesige Färbung. "Summertime " eignet sich hervorragend dafür. LEGE DIR EINEN BLUESIGEN LICK PARAT UND SPIELE IHN IN ALLEN NUR DENKLICHEN VARIANTEN ÜBER "SUMMERTIME". VIEL SPASS! Tonleiterübungen mit einer Gruppe von 4 Noten in Dur und Moll sind uns alle bekannt. Damit über einen Blues zu improvisieren, bringt nicht nur Spaß, sondern hat auch seinen besonderen Reiz. Hier die Tonleiterübung mithilfe der Bluestonleiter: Hier spiele ich die Übung über einen Blues. Nach und nach verlasse ich das Konzept, aber greife es hier und da wieder auf. Probiert es aus! Das bringt einen Menge Spaß! Du meinst, Deine Übeeinheiten seien zu kurz? Oftmals ist es viel besser, kürzer und konzentrierter zu üben, als mehrere Stunden ziellos und ohne Plan, mit dem Instrument zu verbringen. Selbst wenn Dir täglich nur 20 oder 30 Minuten zur Verfügung stehen, kannst Du Dich stetig auf Deinem Instrument verbessern. Dabei geht es ganz leicht! Du musst nur zwei Dinge befolgen:
Viel Erfolg und weiterhin viel SPASS! Wie wäre es mit einer eigenen Playliste (auf youtube, spotify, etc.)? Geh dabei am besten chronologisch vor und beschäftige Dich intensiv mit den SpielerInnen und SängerInnen. Schon mal etwas von Gertrude <Ma> Rainey gehört? Hier habe ich ein tolles Album von ihr gefunden, das uns in eine völlig andere Welt versetzt. Ein wichtiger Einfluss an der Entwicklung des Jazz war zweifelsohne der Blues. Aber sicher kam auch viel vom Ragtime. Von diesen lebendigen Synkopen ließen sich die Leute mitreißen, um das Tanzbein zu schwingen... Fats Waller war neben vielen anderen ein großartiger Musiker: Nach und nach bildeten sich immer mehr Tanzbands, besonders in New Orleans. King Oliver, Louis Amstrong und Sidney Bechet seien hier als wichtige Vertreter genannt. Hier eine recht steife Aufnahme: Lustiger ging es da bei den "New Orleans Rhythm Kings" zu, die ihrem Namen alle Ehren machten: Eigentlich hatte ich nicht vor hier eine geschichtliche Abhandlung zu schreiben, aber es sollte für den interessierten Jazzenthusiasten doch wirklich eine spannende Aufgabe sein, zu hören, was alles passiert sein musste, damit sich solche und andere virtuosen Fähigkeiten, wie die folgende Aufnahme zeigt, überhaupt entwickelt konnten: Wer improvisieren lernen möchte, sollte mit den Basics beginnen. Irgendwann sollte der Neuling nicht mehr zögern, wenn er die typischen Akkordqualitäten (Dur-, Moll-, Dominantseptakkord) sieht, sondern einfach seinen Werkzeugkasten öffnen und zeigen, was er zu bieten hat. Diesen Kasten gilt es also zu füllen. Doch womit beginnen? Fange beispielsweise bei den Dur-Tonleitern an. Spiel bis zur Oktave in Achteln und immer nur aufwärts. Starte bei Bb-Dur und geh chromatisch aufwärts. Spiel über den gesamten Tonumfang, bis Du nicht mehr weiter kommst. Dann startest Du beispielsweise auf dem f2 und spielst erneut aufwärts die gesamte F-Durtonleiter. Als nächste Tonleiter wäre dann die E-Dur dran, gehst also ingesamt chromatisch abwärts. Dann kannst Du auch hoch in Bb-Dur und runter in H-Dur oder runter in Bb-Dur und hoch in H-Dur. Die folgenden Notenbeispiele sollen das verdeutlichen: Selbstversändlich kannst Du dieses System auch auf sämtliche Drei- oder Vierklänge und alle anderen Tonleitern übertragen. In dem Workoutheft gibt es zahlreiche Übungen. Genug Material, um Deinen Werkzeugkasten peu à peu zu bestücken! Fang einfach damit an... Such Dir mal jeden Monat einen anderen Saxophonisten aus, mit dem Du Dich eine gewisse Zeit beschäftigst. Kauf Dir die besten Aufnahmen von ihm, höre sie rauf und runter, lies über sein Leben, schau dir Videos von ihm an und transkribiere ein oder zwei Stücke von ihm. Dabei versuche so gut es geht, ihn zu imitieren, achte haargenau auf seine Phrasierung, so lange, bis Du das Gefühl hast, mit ihm in Einklang zu spielen. Das bringt Dich enorm nach vorne. Diesen Monat heißt mein Held Stanley Turrentine... :) Nun ist der Monat fast vorbei - und wie gesagt, mein Held im Juli war Stanley Turrentine. Ich muss sagen, dass ich eine Menge von ihm gelernt habe. "Love Letters" hat mir außerdem sehr viel Spaß gemacht zu tranksribieren: Hier eine wahre Herausforderung für fortgeschrittene Spieler mit bereits guten technischen Fähigkeiten und der Absicht, die Bebop-Sprache zu lernen: erarbeitet dir das Solo von Charlie Parkers Cherokee. Phase 1: singe das Solo auswendig zum Original. Egal wie man sich mit dem Stück beschäftigt - alles zählt... Frag mal Balto! Okay, Chris Potter löst das schon noch besser... aber er ist ja auch Chris Potter!! Wer wirklich improvisieren lernen möchte, kommt nicht umhin, sich mit Akkorden und Tonleitern zu befassen. Immer wieder höre ich, dass es einigen Leuten reicht, sich auf Ihr Gehör zu verlassen. Doch viel zu oft wirken die Improvisationen dann fade und langweilig. Nur wenigen Cracks gelingt es tatsächlich, auch kompliziertere Strukturen zu hören und auf ihr Instrument zu übertragen. Dabei sind die Möglichkeiten mannigfaltig und schier endlos. Anbei eine Liste mit Akkorden und Tonleitern zum Downloaden, die helfen soll sich in dem musikalischen Dschungel zurechtzufinden. Sie ist allerdings längst nicht vollständig!! ![]()
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